Orient meets Klassik

Blick über den Tellerrand….

Als Tänzer des Studios für Historischen Tanz e.V. lieben wir natürlich alles aus früheren Zeiten: Musik, Kleidung und Choreographien!

Die Welt des Tanzes jedoch ist sehr viel mehr und sehr viel bunter als nur unser Repertoire. Daher haben wir gedacht, wir schauen heute einmal über unseren Tellerrand hinaus und beschäftigen uns, trotz eisiger Kälte hier in Deutschland, mit einem Teil orientalischer Tanzkultur.

„Die gekonnte Kombination isoliert voneinander bewegter Körperteile“

Gemeinhin oft „Bauchtanz“ genannt, jedoch existiert diese Vokabel im arabischen Wortschatz eigentlich nicht. Dort wird die Tanzform, deren Geheimnis die gekonnte Kombination isoliert voneinander bewegter Körperteile im Zusammenspiel mit der Ausdruckskraft der Tänzerin und der Musik ist, als „Raqs Sharqi“ bezeichnet, was übersetzt “östlicher” oder “orientalischer Tanz“ bedeutet.

Ursprünglich hatten akzentuierte Beckenbewegungen eine rituelle Bedeutung, z.B.  zu Ehren von Fruchtbarkeits- und Erdgöttinnen sowie als Geburtstanz. Der säkularisierte Tanz wurde später sowohl zum Volks- und Gesellschaftstanz als auch zur Unterhaltungskunst professioneller Tänzerinnen. Zu großen gesellschaftlichen Anlässen wird im Orient bis heute eine Berufstänzerin engagiert.

Da wir uns aufgrund unseres bevorstehenden Programms mit den 20er Jahren beschäftigen, ist es spannend zu lesen, dass lt. Wiki der Shimmy mit dem orientalischen Tanz durchaus in Verbindung gebracht werden kann. Wer Shimmy-sha-wabble oder Hootchy-Kootchy tanzen kann, verfügt wahrhaftig über eine enorme Körperbeherrschung. Ende des 19. Jahrhunderts auf der Weltausstellung in Chicago zum ersten Mal öffentlich gezeigt, kam er erst um 1920 nach Europa. Auch das „Bauchtanzkostüm“, so wie wir es heute oft sehen, entstand erst in den 1920er Jahren.

In den 1930er und 1940er Jahren dann entstand die Form des orientalischen Bühnentanzes. Die berühmten ägyptischen Tänzerinnen Samia Gamal und Tahia Karioka führten Elemente des klassischen Balletts und der lateinamerikanischen Tänze in den orientalischen Tanz ein.

Nach und nach entstand ein eigene „Bauchtanzszene“, die weitere Tanzstile einfließen ließ. Auch die Filmindustrie bediente und bedient sich noch heute des orientalischen Tanzes, um Gefühle zu intensivieren, Zuschauer zu ent- und verführen.

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„Händel, Strauß und Mozart orientalisch getanzt?“

Dieser Herausforderung stellen sich über 50 Tänzer auf der diesjährigen Revue Oriental, die ab Ende Februar 2016 in Brandenburg, Kleinmachnow, im Theatersaal des Augustinums, stattfindet. Wer neugierig geworden ist, kann sich Karten für den 27.02.16, 05.03.16 oder 12.03.16 unter der Rufnummer 03328-303344, direkt im Tanzstudio Aladdina reservieren.

Wir wünschen viel Spaß bei beim Entdecken einer weiteren bunten Tanzwelt.

Eure SHT-Tänzer