EIN FEST FÜR DIE URANIA
Ein Tanzreigen der Musen
Anlässlich des 125jährigen Bestehens der Urania Berlin gestaltet das Studio für Historischen Tanz ein Musenprogramm. Die neun Musen versammeln sich, um miteinander darum zu streiten, wer die Menschheit am stärksten beeinflusst hat. Dabei berufen sie sich jeweils auf Epochen, in denen ihr Einfluss besonders deutlich spürbar war:
Urania- Renaissance
Urania beginnt den Wettstreit, indem sie auf ihren Einfluss in der Renaissance hinweist. Die Neuentdeckung der Wissenschaft, insbesondere der Astronomie, beeinflusst die Menschheit bis heute. Sie führt ihre Hörer zurück in das Florenz des 17. Jahrhunderts, an den Hof der Medici und zu den Entdeckungen des Galileo Galilei
Kalliope – Barock
Kalliope führt die Wiederentdeckung der antiken Mythen als Theater- und Opernstoffe in der Zeit des Barock an. Hierin liege ihr Verdienst, denn schließlich erkenne sich in diesen Mythen jeder wieder und lerne aus den Fehlern der Protagonisten. Dies sei auch der Grund für die heutige Beliebtheit der barocken Oper
Thalia – Rokoko
Thalia wiederum beruft sich auf die heitere Zeit des Rokoko, in dem im Petit Trianon der Marie-Antoinette die bukolische Welt als Idealwelt zu einem Rückzugsort aus den Problemen der Gegenwart wurde.
Polyhymnia – Empire
Polyhymnia erinnert an die große Zeit der Liedvertonungen von Schubert und Schumann, die die Gefühle ihrer Zeitgenossen zum Ausdruck brachte und so Wege bahnte, die zu einer höheren Wertschätzung des Individuums führten.
Terpsichore – Biedermeier
Terpsichore schließlich lässt Walzer und Polka aufleben und weist darauf hin, dass sich in ihnen die Lebenslust des Menschen Bahn breche. Dies erkenne man leicht daran, dass die Tänze bis zur Gegenwart beliebt seien.
Tanzrekonstruktion und -einstudierung: SHT Berlin / Rahmenhandlung und Regie: Niels Badenhop, 2013